Jahreswechsel im Norden – Meine Island-Rundreise
zur Blog Übersicht28. März 2023 | Rebecca Reinisch

Jahreswechsel im Norden – Meine Island-Rundreise

Bereits im Oktober letzten Jahres stand für meinen Mann und mich fest – wir wollen über Silvester wegfahren. Einmal Island sollte es sein. Gesagt, getan. So haben wir bereits im Oktober Direktflüge bei RETTER Sports gebucht und hatten somit genug Zeit, uns Gedanken zu machen, wie viele Schichten Zwiebellook wir wohl für den Norden einpacken sollten.

Dann war es bald soweit und unser Abenteuer Island-Rundreise startete um 06:30 am Wiener Flughafen. Am Ende unseres Fluges konnten wir gegen 10:30 die isländische Sonne beim Aufgehen bewundern – die erscheint nämlich in den Wintermonaten erst gegen Mittag und so lange sie braucht aufzugehen, umso schneller geht sie dann auch schon wieder unter – am frühen Nachmittag. Begrüßt wurden wir anschließend von einem wolkenlosen Himmel und -13°C. hallo ísland!

Hallo Island 🙂

Für unsere Island-Rundreise haben wir uns einen Mietwagen organisiert. Die Abholstation lag etwas außerhalb des Flughafengeländes und nach etwas Wartezeit erhielten wir unser Susuki SX4 Allrad. Als wir dann mit unserem neuen Begleiter samt Spikes auf der Schneepiste nach Reyklavik waren, konnten wir es nicht glauben – diese Schneemengen und Farben am Himmel waren wirklich überwältigend.

In unserer schönen ersten Unterkunft in Reyklavik angekommen, brachen wir bald zu unserer ersten gebuchten Tour auf – einer Elfen- und Trolltour. Dazu trafen wir uns direkt in der Stadt mit unserem Guide und den restlichen Gruppenmitgliedern. Obwohl es mittlerweile -18°C kalt geworden war, hatten wir uns gut auf die Temperaturen vorbereitet – meine Rettung waren beheizte Schuheinlagen – also absoluter Geheimtipp bei einer Island-Rundreise. Während der etwa zweistündigen Stadtführung erhielten wir wertvolle Einblicke in die Mythen, Geschichte und Bräuche Islands. 

Für den nächsten Tag hatten wir bereits unsere nächste Tour geplant: Eine Schnorcheltour in der Silfra-Spalte im Thingvellir-Nationalpark. Wir waren eine kleine Gruppe von nur sechs Personen und wurden von einem äußerst sympathischen Guide begleitet, der zudem sehr gut Deutsch sprach. Nachdem wir alle in unsere Trockenanzüge geschlüpft waren und aufgrund der Wartezeit (bis alle bereit waren) bei -12°C etwas gefroren hatten, waren wir erleichtert, als wir schließlich das etwas wärmere Wasser mit einer Temperatur von 2°C (;)) erreichten. Die Schnorcheltour dauerte etwa 20-30 Minuten und war ein einzigartiges Erlebnis. Dank des kristallklaren Wassers konnten wir eine atemberaubende Vielfalt an Farben und Kontrasten bewundern.

Warm wars nicht, aber wärmer als draußen…

Da auch Silvester war, war das Schnorcheln natürlich nicht unser einziger Programmpunkt an diesem Tag unserer Island-Rundreise. Am Abend gingen wir an den Strand, um einen absoluten isländischen Brauch zu sehen – das Bonfire, das man sich bei uns als Osterfeuer vorstellen kann. Anschließend fand um Mitternacht ein riesiges Feuerwerk auf dem Hauptplatz statt, das 30 Minuten lang dauerte. Es waren unglaublich viele Menschen auf dem Platz und in den umliegenden Straßen und Gassen unterwegs und alle waren in Feierlaune.

Bonfire – das Silvesterfeuer

Nach dem Ausschlafen machten wir uns am nächsten Tag auf den Weg zu einem weiteren Highlight, das bei einer Reise nach Island natürlich nicht fehlen darf – dem berühmten Wasserfall Skogafoss„. Im Anschluss ging es zu einer Gletscherwanderung auf den Berg „Solheimajökull“. Während der Wanderung hatten wir alle viel Spaß, abwechslungsreiches Wetter und konnten viel über die Gletscher in Island lernen. Nach der Tour fuhren wir noch zum berühmten „Black Sand Beach“ in Reynisfjara.

Gletscherwanderung am Berg Solheimajökull

Wie man sieht, gibt es in Island so viele Highlights zu entdecken, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll. In den folgenden Tagen besuchten wir die heißen Quellen und unternahmen einen Ausritt mit den Isländerpferden ans Meer. Wir achteten darauf, eine Tour mit Pferdebesitzern zu buchen, die liebevoll mit ihren Tieren umgehen und nicht auf Massenabfertigung ausgerichtet sind. Wenn man ein wenig recherchiert, kann man auch kleine Reitställe finden, die solche Touren anbieten. Ich kann dir dabei gerne helfen! 🙂

Traumhaft schön – der Ausritt mit den Isländerpferden

Natürlich hatten wir auch eine Nordlichttour gebucht, diese Touren starten spät abends und meist von Reykjavik aus. So auch unsere – am Treffpunkt hatten sich bereits viele Reisende eingefunden und nach einer kurzen Wartezeit fuhren wir dann ca. 2h zum Thingvellier National Park, um dort Aurora Borealis zu beobachten. Leider hatten wir nach 4 Stunden Wartezeit immer noch nicht das Glück, dieses Naturphänomen zu sehen und so entschied der Reiseleiter, dass wir gegen 01:00 Uhr nach Reykjavik zurückkehren sollten. Ein wenig traurig darüber fielen wir aber todmüde ins Bett.

Am letzten Tag unserer Island-Rundreise hatten wir ein weiteres Highlight geplant: den Besuch der berühmten Thermalquellen in der Blue Lagoon. Hier ist ein heißer Tipp von mir: Man kann die Eintrittskarten im Voraus online kaufen und dadurch das Anstehen am Eingang vermeiden. Nach einer kurzen Einführung am Eingang geht man in den Umkleidebereich, wo Frauen und Männer getrennt sind. Da es kaum Umkleidekabinen gibt, muss man sich vor dem Spind umziehen – damit sollte man vorher rechnen. Auch Liegen und Stühle, oder Ruhezonen werden dort nicht angeboten.

Der Badebereich mit seinen heißen Quellen ist allerdings sehr spannend – riesig und man muss aufpassen, dass man wegen des dichten Dampfes nicht die Orientierung verliert. Das Wasser war angenehm warm. Je nachdem, wo sich die heißen Quellen befanden, war es manchmal richtig heiß. Es ist daher empfehlenswert, nicht länger als 2-3 Stunden im Wasser zu bleiben, da man sonst Probleme mit dem Kreislauf bekommen könnte. 

Blue Lagoon – ein must-do bei einer Islandreise

Nach unserem Badevergnügen machten wir uns auf den Weg zur letzten Unterkunft, dem Flughafenhotel, wo wir es uns gemütlich machten und unsere Koffer für die Heimreise packten. Wir lagen bereits im Schlafanzug im Bett und checkten, wie in den letzten Tagen, die App Aurora, die die Wahrscheinlichkeit anzeigt, Nordlichter zu sichten. Diesmal war die Wahrscheinlichkeit auf 80 % gestiegen, während sie in den Tagen zuvor nie über 20 % gelegen hatte.

Es war bereits 22:00 Uhr und das war unsere letzte Gelegenheit, das Naturphänomen am Himmel zu sehen. Also zogen wir uns wieder an und suchten mit dem Auto nach einem ruhigen und lichtlosen Ort, um einen klaren Blick auf die Nordlichter zu haben. Schließlich fanden wir einen geeigneten Platz und wurden mit einem wunderschönen Anblick von grün-blau tanzenden Himmelslichtern belohnt. Es war unglaublich schön, etwas so Besonderes beobachten zu können. Nach einer Weile des Staunens fuhren wir gegen 02:00 Uhr zurück zum Hotel. Überglücklich, die schönen Nordlichter doch noch gesehen zu haben, fielen wir in unser Bett. 🙂

happy, happy, happy! Der perfekte Abschluss

Am nächsten Tag gaben wir noch unser Mietauto zurück und flogen mit vielen Erinnerungen an unsere Island-Rundreise zurück nach Österreich. 

Mein Fazit: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Island eine außergewöhnliche und atemberaubend schöne Insel ist. Die Menschen sind äußerst freundlich und hilfsbereit, vor allem, wenn man sich in unbekanntem Terrain befindet oder mit dem Auto stecken bleibt. Wir haben uns vorgenommen, wieder nach Island zu reisen, aber das nächste Mal im Sommer. Falls du die Vulkaninsel auch erleben möchtest, kannst du dich gerne bei mir melden und ich berate dich gerne. 🙂